Im September 2017 entstand eine hitzige Debatte darüber ob ein Algorithmus die sexuelle Neigung eines Menschen anhand seines Gesichtes berechnen kann. Ein Team um den Forscher Michael Kosinski hatte diese Forschungshypothese aufgestellt und mit Hilfe einer eigenen Software und einem Big Data Set an Bildern untersucht. Die Studie wurde 2018 falsifiziert, weil der verwendete Lernalgorithmus sich in seinen Berechnungen auf kulturell bedingte Parameter wie Make up und Gesichtsbehaarung bezog und nicht auf die Physiognomie, dem Fachgebiet der Wissenschaftler an der Stanford University.
In wie weit man das sexuelle Interesse nun am Gesicht bzw. an der Kopfform ablesen kann ist sicher einen weiteren Beitrag wert. Ich möchte mit diesem Beitrag das Interesse für das Thema Big data wecken und die damit verbundene Diskussion über die Ethik von Algorithmen.
Die Bertelsmann Stiftung hat sich diesem Thema angenommen und einen sehr lesenswerten Blog erstellt.